Realschule
Die Realschule ist eine Schulform des Ersten Bildungsweges, welche die Schüler unmittelbar auf die “Mittlere Reife” vorbereitet. Ein Realschüler schließt die Schule in der Regel nach der zehnten Klasse mit der Mittleren Reife ab, es sei denn, er kann die Kriterien wegen mangelnder Leistungen nicht erfüllen oder verlässt die Schule vorzeitig.
Realschulen in den einzelnen Bundesländern
Schulen, welche zum Realschulabschluss führen, tragen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Namen. Brandenburg nennt sie bspw. Oberschulen, Mecklenburg-Vorpommern Regionalschulen, Bremen Sekundarschulen. Aufgrund der unterschiedlichen Schulsysteme der Bundesländer ist die Realschule an sich vielleicht gar nicht mehr zu erkennen (integrierte Form). In der kooperativen Form sind die drei Schulformen Gymnasium, Realschule und Hauptschule unter dem Dach der Gesamtschule hingegen noch sichtbar. In vielen Bundesländern existiert die Realschule zudem als teilintegrierter Bildungsgang, sodass der Erwerb des mittleren Schulabschlusses sichergestellt wurde.
Erweiterter Realschulabschluss
Schüler einer Realschule begeben sich nicht in eine Einbahnstraße, sondern haben die Möglichkeit, auf direktem Wege weiterführende Schulen zu besuchen. Dazu ist der Erweiterte Realschulabschluss notwendig, den man bei guten bis sehr guten Leistungen erwerben kann. Andererseits bekommt der Schüler auch bei mangelhaften Leistungen an der Realschule einen Hauptschulabschluss und hat somit die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen.
Übergänge in der Sekundarstufe
In den meisten Bundesländern erfolgt der Übergang von der Primarstufe in die Sekundarstufe I nach der vierten Klasse. In Berlin und Brandenburg verbleiben die Schüler sechs Jahre in den Grundschulen, Bremen ermöglicht den Übergang sowohl nach der vierten als auch nach der sechsten Klasse. Ausnahmen bilden in diesen Ländern lediglich die Schnellläuferklassen der Gymnasien, welche die Schüler nach zwölf Jahren zum Abitur führen. Hier wechseln die Kinder bereits nach der vierten Klasse und verbleiben bis zum Abitur auf dem Gymnasium.
In den Bundesländern, welche eine vierjährige Primarstufe haben –z.B. Bayern und Baden-Württemberg -, sind die fünfte und sechste Klasse so genannte Orientierungsstufen, in denen die Durchlässigkeit zu anderen Schulformen höher ist als ab der siebenten Klasse. Schüler einer Realschule können bei guten bis sehr guten Leistung leicht auf ein Gymnasium wechseln, andere können in eine Hauptschule gehen, wenn sie an der Realschule überfordert sind.
Realschule Schulabschlüsse
Realschulen unterrichten die Schüler bis zur zehnten Klasse und bieten ihnen die Möglichkeit, den Einfachen, Qualifizierenden bzw. Erweiterten Haupt- oder Realschulabschluss zu erwerben. Differenziert wird nach dem Notenspiegel des Abschlusszeugnisses, welches sich in der Regel aus den Noten der Klasse 10 und den Ergebnissen der, in den meisten Bundesländern wieder obligatorischen, Abschlussprüfungen zusammensetzt. Die Leistungen, welche ein Schulabschluss bedingt, sind in den Bundesländern unterschiedlich. Sie können nicht einheitlich definiert werden, weil die Schulformen unterschiedliche Fächerzusammensetzungen und Kurssysteme haben.
In der Regel erwirbt man den Einfachen Hauptschulabschluss nach dem Bestehen der neunten Klasse, in einigen Bundesländern gibt es bei entsprechenden Leistungen nach Klasse 9 den Qualifizierenden Hauptschulabschluss. Den Erweiterten Hauptschulabschluss erwirbt man, wenn man die zehnte Klasse zwar positiv abschließt, die Noten jedoch nicht für die Mittlere Reife ausreichen. Die Mittlere Reife erfordert einen bestimmten Notendurchschnitt, vor allem in den Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Englisch. Zusätzlich müssen die länderspezifischen Anforderungen zum Belegen bestimmter Erweiterungskurse erfüllt sein. Wer einen guten bis sehr guten Abschluss erzielt, bekommt in einigen Bundesländern den Erweiterten Realschulabschluss zuerkannt und hat die Möglichkeit, auf eine zur Hochschulreife führenden Schule zu wechseln.